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IRGENDWANN IST SCHLUSS MIT LUSTIG! Interventionen in Werbung
Nanna Lüth_Wiebke Trunk_Oktober 07









Eröffnung: Samstag, 20. Oktober 2007, 19 Uhr

Werkstatt & Ausstellung:

07.10.07 - 09.11.07
–œStudio Irgendwann– & Gespräch: Sa, 03.11.07, 17 Uhr

Vortrag und Diskussion:
Do, 08.11.07, 19 Uhr

Dr. Doris Mosbach (Bremen): "Bildermenschen - Menschenbilder: Zeichenprozesse in der Werbung–
...mehr dazu (.rtf)


Finissage

Fr, 09.11.07, 19 Uhr

 

Deutschland hat derzeit eine besondere Vorliebe für frauenfeindliche und rassistische Werbekampagnen. Widerstand dagegen gibt es kaum, Kritik wird nicht öffentlich verhandelt.

 

Nanna Lüth (Berlin) und Wiebke Trunk (Stuttgart) stellen Projekte vor, die per Video, Fotografie und Text queere/ feministische/ postkoloniale Einsprüche formulieren.

 

Das Projekt "Irgendwann ist Schluss mit Lustig!" antwortet so auf (hetero)sexistische, xenophobe und andere diskrimierende Tendenzen in aktuellen Werbebildern. Neben der Präsentation altbekannter herabsetzender Klischees sind die visuelle Ausbeutung und Vermarktung des vermeintlich normal gewordenen "Anderen" alltäglich geworden.

Ein Beispiel für solche Werbestrategien ist die "Irgendwann nimmt man nicht mehr irgendwas" -Kampagne (2005) einer bekannten deutschen Fernsehzeitschrift, bei der Paare wie Mops und Katze, zwei junge Frauen, die sich küssen, und ein Weißer* Mann im Anzug, auf dessen Schoß eine Schwarze* exotisierte Frau sitzt, mit einem mit einem "Augenzwinkern" als Bild für "ganz besondere" Menschen mit hohen Qualitätsansprüchen präsentiert wurden. Besonders um das letzte Motiv gab es eine kritische Debatte und Beschwerden beim Werberat, der sich jedoch auf die Meinungsfreiheit in der Werbung berief und keine offizielle Rüge aussprach.

 

Kernzielgruppe dieser Kampagne ist die sogenannte "Winning Generation": d.h. "besser gebildete Erwachsene mit überdurchschnittlichem Einkommen. Menschen, die wählerisch sind und sich immer für das Bessere entscheiden" (können). So beschränkt sich die ausgestellte Toleranz gegenüber "Besonderen" sehr deutlich auf einkommensstarke Mitglieder einer gehobenen Klasse.

 

Die Ausstellung zeigt Beiträge von: Hella Böhm, Sophie Eliot & Verena Rodatus, Carsten Horn, Ins A Kromminga, Christine Lohr, Barbara Loreck, Waltraud M. Weiland, Frank Werner (Berlin); Andrea Lühmann, Doris Mosbach (Bremen); Marie Vermeiren (Brüssel); Jeanine Oleson (New York); Esky Bail, Adrienne Braun (Stuttgart). > Kurzbiografien (.rtf)

 

Sie wird in einem kollektiven Diskussionsprozess entwickelt und verändert sich während der Ausstellungsdauer.

 

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* –ž["Schwarz" und "Weiß"] sind politische Begriffe, die darauf abzielen, auf die soziopolitischen Folgen und historischen Verantwortlichkeiten hinzuweisen. Dabei ist "Schwarze" die politische Bezeichnung für all diejenigen, die zu Objekten des Rassismus konstruiert werden; Weiße agieren als Subjekte rassistischer Prozesse und [als] Akteure und Akteurinnen rassistischer Handlungen. Um deutlich zu machen, dass es sich bei Schwarzen und Weißen um Konstrukte des Rassismus handelt und nicht um biologisch klassifizierbare Gruppen, werden "Schwarz" und "Weiß" auch in adjektivischer Verwendung groß geschrieben. Dies geschieht vor dem Hintergrund, markieren zu wollen, dass Rassismus Weiße wie Schwarze konstruiert hat und Weiß-Sein damit eine kulturelle und politische Implikation und Wirkkraft hat, die unabhängig davon besteht, ob Weiße Individuen sich dieser bewußt sind oder nicht." Aus: Susan Arndt und Antje Hornscheidt (Hg.) Afrika und die deutsche Sprache. Ein kritisches Nachschlagewerk. Münster 2004, S 13.

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Projektbetreuung arttransponder: Anna Zosik

 

 




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