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Kredit #1-2_Johannes Burr






Johannes Burr
KREDIT #1-2
Kettenfilme und andere Kooperationen
//arbeiten für andere//
10. März - 21. April 2007

Für diese Ausstellung in Progress bei arttransponder hat der schweizer Künstler Johannes Burr die Seite gewechselt und ist in die Rolle des Bankers geschlüpft. Als mobile Kreditbank zog er mit seinem Kreditkoffer durch die Rosenthaler Vorstadt auf der Suche nach einem neuen Kreditnehmer.

Schon 1843 hatte es einen anderen Schweizer in die gleiche Gegend verschlagen: Im Auftrag Bettina von Arnims durchstreifte der 24jährige Heinrich Grunholzer dieses erste proletarische Armenghetto Berlins, um in wochenlanger Feldforschung einen –žSozialreport–œ an den König zusammenzustellen. Der Report wurde publiziert (–žDies Buch gehört dem König–œ, Berlin 1843) und Grundholzer kurzerhand von ersten wachgerüttelten Honoratioren zum Almosenverteiler gemacht.

In Johannes Burrs partizipativem Videoprojekt geht es jedoch nicht um Almosen sondern vielmehr um das Recht auf Kredit, den unsere verschiedenen Fähigkeiten zu ihrer Realisierung brauchen, und um das Vertrauen zwischen Kreditgeber und Kreditnehmer. Es geht um eine Untersuchung anhand verschiedener sozialer Kontexte und Netzwerke, unter welchen Bedingung Kunst aus Alltag entsteht und wie plurale Autorenschaft funktioniert.

Das Mittel dazu ist ein Koffer mit der Aufschrift KREDIT. Darin befinden sich eine Videokamera, Videokassetten und Vertragsvordrucke. Johannes Burr vergibt diesen Kredit an eine Person mit der vertraglichen Auflage, den Koffer nach spätestens sieben Tage einer neuen Person freier Wahl übergeben zu haben und mit ihr zusammen einen Film zu drehen. Vier Aufgaben sind dabei zu lösen. So zirkuliert der Koffer durch die Welt und kommt nach sieben Personen voller Zinsen an Filmmaterial zurück zur Bank. Der Mehrwert, der sich dadurch ergibt, sind jedoch nicht nur die Videotapes für den Künstler, die zu einem –žKettenfilm–œ zusammen geschnitten werden, sondern soziale Interaktionen, die sonst nicht stattgefunden hätten und die das kreative Fähigkeitspotenzial der jeweiligen Benutzer gefordert haben.

In der Ausstellung bei arttransponder wird nun der erste dieser so entstandenen Kettenfilme gezeigt, während gleichzeitig ein neuer Film im Kiez um den Ausstellungsraum herum entsteht. In Etappen wird dies mitzuverfolgen sein. Der Besucher erlebt den Alltag im umliegenden Quartier durch die Augen der Protagonisten und wird eingeladen, bei der nächsten Kreditzirkulation darauf zu reagieren.
Ein Teil der Ausstellung wird dabei als kleines permanentes Labor und Inforaum funktionieren, in dem sich andere Projekte und Initiativen zum Thema alternative Ökonomie, Kooperation, Selbstorganisation sowie Kunst und Geld präsentieren können.

Ein Katalog zum Projekt erscheint voraussichtlich Ende Mai.

Johannes Burr (*1972) studierte bildende Kunst in Berlin, London und Moskau. Zuletzt als Meisterschüler bei Rebecca Horn in Berlin. Lebt und arbeitet in Berlin und Basel.

Vernissage:  Freitag    9. März 2007  19 Uhr
Finissage:  Samstag    14. April 2007  19 Uhr
Öffnungszeiten: 12 – 17 Uhr,     Fr/Sa    14 – 19 Uhr

arttransponder projektraum: brunnenstrasse 151 10115 Berlin

Pressemitteilung

 

Projektbetreuung: Lisa Glauer

mit freundlicher Unterstützung von Pro Helvetia

http://www.pro-helvetia.ch/index.cfm?id=4484




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