
Während ihres Aufenthalts in Berlin dekonstruiert Kahlon einen 1880 erschienen illustrierten Text über gynäkologische Chirurgie. Sie nimmt den Text des 1807 in Dresden geborenen Arztes Paul Munde auseinander und malt auf die Seiten eine Serie intimer Bilderkommentare, welche die Beziehung zwischen Medizin und Sadismus, Gender und Autorität unter die Lupe nehmen.
Zum Schluss des Aufenthaltsstipendiums zeigt eine Ausstellung im Projektraum des arttransponder, unter der breit angelegten interdisziplinären Rubrik "Kunst und Biomedizin" die Resultate von Kahlons Projekt.
In Kooperation mit Olaf Pfeifer wird die Ausstellung den, von Kahlon in Auftrag gegebenen Nachbau eines viktorianischen Untersuchungstisches zeigen.
Die Besucher werden eingeladen, sich darauf festschnallen und fixieren zu lassen, um David Cronenbergs Film "Die Unzertrennlichen" ( Dead Ringers) zu sehen. Der Film handelt von der, sich auflösenden Beziehung zweier Gynäkologen und Zwillingsbrüder, die in einer Fertilitätsklinik praktizieren und ist in den frühen 80er Jahren situiert.
Mehr über Raj Kahlon unter:http://www.ppowgallery.com/artists/
Neben den neuen entstandenen Arbeiten von Raj Kahlon zeigt arttransponder, in Kooperation mit dem berliner pool, Arbeiten von FilmemacherInnen und VideokünslterInnen, die sich mit den Themen Medizin/Gender/Ekel/Sadismus auseinandersetzen:
Claudia Stoll/Jaqueline Wachall, Berlin: Your Paradise is not for me, 2003
Simone Bennett, NL/Berlin: Courtship Display,2006
Milette Tapiador, USA/NY: All the knives in the house, 2005
Patrick Jambon, Berlin: Interventions 1
Sandie Brischler, F/Paris: Anticorps 1- Pain, 2004
Bettina Hutschek, Berlin: Ariadne, 2003
Saeri Kiritani, USA/NY: looking through, 1997-2006
Lisa Glauer, Berlin: fresh´n natural - mabumamma, 2004
Nazan Azeri, Türkei/Istanbul: Growing Up, 2003
AUSSTELLUNG: 9. September - 4. Oktober
ERÖFFNUNG: 8. September 19 Uhr bis 23 Uhr
Geöffnet auch zum Rundgang Kunstmittenord am 9. September von 14-22 Uhr
Projektbetreuung: Lisa Glauer
Lisa.Glauer@arttransponder.net
Foto: Raj Kahlon, Acryl auf Papier, 2006 übermalte Originalseite
des 1880 erschienen Textes
