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P R O J E K T E  / URBANISTIK |ARCHITEKTUR  / imitation of life  / 

imitation of life. Multimediale Rauminstallation.







Bild 1: cowboys, Bild 2: Einladungskarte, Bild 3:blind date



Ausstellungsdauer: 1.4.2006- 6.5.2006

imitation of life ist eine multimediale Installation aus projizierten Bildern, Fotografie, Malerei und Licht - ein offenes Assoziationsgefüge rund um zeitgenössische Mythen des Realen. Größstädtische Fassaden täuschen lichtdurchflutet Belebtheit vor. Come in, we are open.



Andrea Stahl verknüpft in imitation of life verschiedene Assoziationsstränge zu einer mehrdimensionalen Rauminstallation.In der Verschränkung verschiedener Einzelarbeiten entsteht ein Environment mit offenen Stellen und Zonen des Übergangs zwischen Innen und Außen, die der Betrachter imaginativ füllen kann.

Ausgangspunkt der Installation ist das Lokalkolorit der Brunnenstraße, in der sich immer mehr Galerien ansiedeln. Die hier entstehende Parallelwelt zu dem –žwirklichen–œ Leben , in welchem Franz Bieberkopf einst um die Ecke lebte und sich vornahm, –žanständig zu sein–œ. Auf dem Weg zum Alexanderplatz kollidiert er nun mit motivierten Praktikanten und Praktikantinnen mittleren Alters mit den besten akademischen Abschlüssen im Handgepäck. Ein Ausflug führt ihn zum Potsdamer Platz, wo er Stahl, die gerade dabei ist Fotos von stark beleuchteten Bürohäusern für ihre Ausstellung zu machen, eine Obdachlosenzeitung verkauft. Leuchtende Ansammlungen leerstehender Immobilien suggerieren hier mit Hilfe von Licht, Farbe und Abbildungen gestikulierender Geschäftsleute (Schauspieler mit dem Traum von der großen Karriere?) produktive Aktivität.

Mit dem Ausstellungstitel kommt eine weitere Referenz ins Spiel. Douglas Sirks Melodram Imitation of Life. Douglas Sirks letzter Film in den USA, ist ein Remake eines Melodrams von John M. Stahl (1934). Eine zunächst erfolglose Schauspielerin (Lana Turner) opfert ihr privates Glück dem Traum von der großen Karriere, der sich schließlich am Broadway realisiert. Dem gegenüber steht der Traum der Tochter ihrer schwarzen Haushälterin, Weiße zu sein. Keinem der Filmprotagonisten wird je klar, dass ihre Gedanken, Wünsche und Träume nicht ihre Gedanken und Wünsche sind, sondern Produkte einer kollektiven Wunschmaschine. Dieses Spannungsverhältnis zwischen Selbst und Fremd korreliert mit der Innen-Außenbrechung der Installation. Es motiviert nicht nur Franz Biberkopf und die PraktikantInnen. Es fragt auch nach dem "Selbst" und der "Rolle" des Künstlers. In dem sich Stahl vermittelt durch Sirk an Stahl hängt, kreiert sie ein Bild gesellschaftlich akzeptierter Zusammenhänge bei Beibehaltung der Brüchigkeit dieser Konstruktionen.

Andrea Stahl spielt alle diese Bezüge über die Dichotomie Realraum-Illusionsraum aus. Der Betrachter gerät in ein Netz visueller Beziehungen. Durch Strategien des Verkettens verschiedener Medien, Materialien und örtlich bedingter Raumelemente, verdichten sich Orte von Transformationen und Aneignungen. Vielschichtige Verflechtungen zwischen Gesehenem und Betrachter, Bild und Abbild, flüchtigen Bildern und haptischen Elementen evozieren ein Gefühl beunruhigend konstruierter Realität. 

 

Andea Stahl bietet während der Ausstellung speziell konzipierte workshops für Schulkinder an.

 

workshopbetreuung: Lisa Glauer
Projektbetreuung: Tatjana Fell
Tatjana.Fell@arttransponder.net




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